Mit Haltung
Wir glauben nicht nur an eine bessere Welt, wir arbeiten täglich daran: mit attraktiver, leistbarer und einfach nutzbarer öffentlicher Mobilität. Der VVT gestaltet aktiv die Mobilitätswende mit und führt einen Wandel herbei: mehr Öffi, weniger Individualverkehr. Das ist unser Beitrag für eine klimafreundlichere Zukunft.
Wir haben drei WissenschafterInnen gefragt, welchen Tipp sie für mehr Klimaschutz im Alltag haben. Sie verraten im Gespräch außerdem, was ihnen Hoffnung für eine bessere Zukunft macht.
Georg Kaser, Sie sind Klimaforscher und Glaziologe, was gibt Ihnen Hoffnung?
Zum einen gibt mir das Gefühl Hoffnung, dass alles wieder besser werden kann in dieser globalen Gesellschaft: dass man - sehr bald - die Probleme und Gefahren erkennt, zusammenhält und etwas tut. Zum anderen hoffe ich, dass wir noch immer die Möglichkeit haben, diese Klimakrise, in der wir uns aktuell befinden, nicht zur Katastrophe werden lassen. Die Kollateralschäden werden jeden Tag größer und dagegen kann man nicht wirklich viel tun. Aber es kann eine Welt geben, die neue Strukturen und ein anderes Klima hat - aber in der man sich trotzdem entfalten kann.
Was kann man im Alltag tun, um den Alpenraum und die Gletscher zu schützen?
Der Klimawandel ist global und wenn man die Natur, den Alpenraum und die Gletscher schützen will, geht das nur über große Hebel, wie etwa den Co2-Ausstoß. Einiges hat man auch selbst in der Hand - ein ganz großes Problem ist etwa der Individualverkehr oder der Fleischkonsum. 80 Prozent der genutzten Flächen werden zur Produktion von Futtermittel genutzt- da läuft etwas falsch. Auch das Fliegen ist kein so kleiner Faktor, wie immer gesagt wird - auch da kann jeder etwas beitragen. Und sich politisch entsprechend zu engagieren, das ist wichtig.
Julia Schnetzer, was gibt Ihnen als Meeresbiologin Hoffnung?
Das ist keine einfache Frage und auch ich muss jeden Tag gucken, was mir Hoffnung gibt - gerade in diesem Jahr ist es nochmal schwieriger geworden. Was ich aber in meinem Job sehe: es gibt ganz viele tolle Menschen, die was verändern wollen und sie sich sehr große Mühe geben. Und ich sehe auch, dass sie teilweise Erfolg haben. Allein die Tatsache, dass es viele engagierte Menschen gibt, dass ich mit ihnen sprechen kann - das gibt mir Hoffnung.
Was können wir im Alltag beachten, um die Natur zu schützen?
Das ist für mich eine schwierige Frage, die mir auch oft gestellt wird. Eine Zeit habe ich die Industrielobby bedient und geantwortet, man soll keine Plastiktüten verwenden usw. Aber das ist nicht das, was hilft. Damit sich etwas verändert muss viel mehr passieren - vor allem von oberster politischer Ebene. Und so wie sich die politische Lage gerade verändert, sieht es schlecht aus für die Natur. Deswegen ist es an der Zeit, politisch aktiv zu werden. Die Demokratie ist gerade in Gefahr - und damit auch die Natur. Wir müssen aktiv werden, Rückgrat und Haltung zeigen.
Franz Essl, Sie sind Ökologe und Experte für Biodiversität. Was gibt Ihnen Hoffnung?
"Es ist klar, dass wir in einer Zeit leben, in der sich vieles gravierend verändert und wo starker Handlungsbedarf besteht. Aber ich sehe ich auch, dass sich die gesellschaftliche Wahrnehmung stark geändert hat. Viele Menschen wissen heute und merken, dass die Artenvielfalt zurückgeht. Sie sehen es in ihrer Umgebung. Und ich hoffe, dass das auch zum Handeln führt.
Was können wir im Alltag für die Biodiversität tun?
Erstens: wenn Sie einen Garten oder andere Fläche zum Bewirtschaften haben, dann können Sie viel für die Biodiversität machen. Und Sie werden die Artenvielfalt sehen, das kann ich Ihnen versprechen. Zweitens, und das ist genau so wichtig: man muss systemischen Wandel vorantreiben. Engagieren Sie sich, unterstützen Sie eine Organisation, werden Sie aktiv, sprechen Sie mit den Leuten über dieses Thema - auch das verändert eine Gesellschaft.