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Ergebnisse aus dem Projekt Attraktivierung Außerfernbahn

Von November 2019 bis Juni 2022 beschäftigte sich eine grenzüberschreitende Projektgruppe mit unterschiedlichen Fragestellungen, die alle dasselbe Ziel hatten: Die Bahnstrecke der Außerfernbahn attraktiver zu machen und damit für mehr Personen nutzbar.

Dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit wichtig ist, zeigte sich gleich zu Beginn des Projektes. Alle PartnerInnen haben Kontakt zu ihren StakeholderInnen, die alle unterschiedliche Expertise einbringen konnten.

Als PartnerInnen in dem Projekt waren beteiligt:

Im Projekt waren umfangreiche Meinungsumfragen und Fahrgastzählungen geplant. Es wurden telefonische Befragungen, Online-Befragungen und Befragungen auf der Strecke durchgeführt, um möglichst viele unterschiedliche Nutzer:innengruppen zu erreichen.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen aus den Umfragen kurz zusammengefasst:

  • Die Ausserfernbahn ist eine klassische Bergbahn mit engen Kurvenradien und großen Steigungen und wird sich nie in eine Hochgeschwindigkeitsstrecke umbauen lassen. Durch ihre Eingleisigkeit sind Beschleunigungen schwierig, weil immer wieder Züge aus der Gegenrichtung abgewartet werden müssen. Hier muss man ehrlich sagen, was technisch machbar ist und was nicht.
  • Es braucht attraktivere Angebote für allem für Gäste, die die Bahn während ihres Aufenthaltes in der Region nutzen wollen. Hier geht es vor allem um ein Gesamtangebot für Gäste und die Möglichkeit einer umfassenden Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittels mit der Gästekarte.
  • Die Außerfernbahn wird vor allem von Menschen für Freizeitwege, Ausflugsverkehr und im Urlaub benutzt. Hier braucht es entsprechende Preisangebote und entsprechende Informationen an die Zielgruppe.

Durch eine beauftragte Expertin wurden mehrere Mobilitätscoachings in der Region für Tourismusorganisationen, aber auch Beherbergungsbetriebe durchgeführt. Dabei wurde einerseits die öffentliche Anreise in die Region, andererseits Möglichkeiten der Mobilität vor Ort vorgestellt. Informationsquellen und Kommunikation an den Gast waren weitere Themen der Coachings.

Vor allem die Vor-Ort-Mobilität stellt derzeit noch ein Hindernis dar, völlig im Urlaub aufs Auto zu verzichten. Hier braucht es Optimierungen vor Ort und im Anschluss daran eine umfassende Information darüber.

In einem Projektteil wurde eine kommunale Handlungsempfehlung bei technisch ungesicherten Bahnübergängen von einem externen Experten erarbeitet, welche alle Grundlagen, Probleme und mögliche Lösungen zu diesem Thema beleuchtet. Für Gemeinden an der Strecke wurde eine Checkliste zusammengestellt, mit der man das Thema „Bahnübergänge“ organisiert angehen kann.

Die Gemeinden haben jetzt auch die Möglichkeit, die Gegebenheiten an ihren Bahnübergängen in einem Georgrafischen Informationsssystem (GIS) zu erfassen. Im Rahmen des Projektes wurden hier das notwendigen Zusatzmodul finanziert und programmiert.

Der Gemeinde Markt Nesselwang ist es durch das Projekt nach jahrelangen Bemühungen gelungen, das Bahnhofsgebäude zu erwerben. Dies war die Grundvoraussetzung für Planungsentscheidungen für einen Umbau des Bahnhofes und dessen Umfeld. Notwendige Anforderungen an den Bahnhof wurden erhoben sowie die Integration der übergeordneten Verkehrsinfrastruktur untersucht.

Für Pfronten-Steinach liegt nach dem Projekt eine professionelle Ausarbeitung für eine Weiterentwicklung des Bahnhofes im Rahmen der Stadtentwicklung vor. Die Befassung mit baulichen Veränderungen und deren Auswirkungen, die Berücksichtigung von veränderten Interessen der Raumnutzung und ein frühzeitiges Einbinden der betroffenen Grundstückseigentümer:innen und wichtigen Stakeholder:innen wurden professionell begleitet.

Die geforderte Aufwertung des PendlerInnenbahnhofes Kainzenbad wurde im Projekt nicht behandelt, sondern durch Vermittlung der Leadpartnerin VVT in die Betrachtungen der BEG aufgenommen, welche an Verbesserungen an der Strecke arbeitet.

Der zweigleisige Ausbau wurde inzwischen in das Gleisausbauprogramm des Freistaates Bayern aufgenommen (siehe auch hier).

Und was folgt als nächstes?

Die PartnerInnen des Projektes haben eine Vereinbarung geschlossen, auch in Zukunft eng zusammenzuarbeiten, sich auszutauschen und gemeinsam Folgeprojekte aus den Themen zu entwickeln, die sich im gemeinsamen Projekt ergeben haben. Vor allem der Austausch über die Landesgrenze hinweg wird als sehr wertvoll angesehen und soll aufrecht erhalten werden.

Alle Dokumente zu diesem Projekt finden Sie hier