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240 Millionen Euro für Bahnausbau: "Tiroler Vertrag 2" auf Schiene

Land Tirol unterzeichnet Infrastrukturvertrag mit den ÖBB.

Heute, Donnerstag, präsentierten Bundesministerin Leonore Gewessler, LH Günther Platter und LHStvin Ingrid Felipe zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden der ÖBB Holding AG, Andreas Matthä, in Innsbruck den „Tiroler Vertrag 2“ und damit die Schieneninfrastrukturvorhaben für die kommenden Jahre in Tirol. „Mit dieser Vereinbarung legen wir zusammen mit den ÖBB fest, welche Projekte wir gemeinsam mit den Standortgemeinden umsetzen werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei neben der Schaffung von Park+Ride bzw. Bike+Ride Flächen auf dem modernen und barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen samt Vorplätzen sowie Haltestellen. Insgesamt werden in Tirol 18 Verkehrsstationen bis zum Jahr 2030 modernisiert - zum Teil neu gebaut - wobei die multimodale Verknüpfung zwischen Bahn, Bus, Bike+Ride sowie Park+Ride eine tragende Rolle spielt“, betonen LH Platter und LHStvin Felipe. Die neue Grundsatzvereinbarung orientiert sich dabei an der Mobilitätsstudie aus dem Jahr 2019, dem Ziel-Fahrplan 2030 und an bestehenden Übereinkommen.

 

240 Millionen Euro Gesamtinvestition – 55 Millionen Euro Landesanteil

96 Bahnhöfe und Haltestellen stehen in Tirol für die Öffi-KundInnen als Eintrittstor zur umweltfreundlichen Mobilität zur Verfügung. Im Zuge des „Tiroler Vertrags 1“, wurden bereits 17  Verkehrsstationen – unter anderem mit einem Schwerpunkt in Osttirol – umfangreich attraktiviert. „Mit den neuen Vorhaben investieren wir in die Zukunft Tirols, fördern die heimische Wirtschaft und beleben die Konjunktur“, gibt LH Platter bekannt. „Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf 240 Millionen Euro, wobei der Landesanteil bei 55 Millionen liegt. Die Steigerungen der Bahnreisenden der letzten Jahre zeigt, dass auch die Gesellschaft ihr Mobilitätsverhalten ändert, wenn attraktive Angebote zur Verfügung stehen, und damit ist nicht nur die preisliche Gestaltung von Tickets gemeint, sondern auch eine moderne, nutzerfreundliche und attraktive Infrastruktur – die Bahnhöfe werden in Zukunft multimodale Knotenpunkte.“ Die Tiroler Landesregierung hat mit dem „Verkehrsinfrastruktur Grundsatzbeschluss“ die Landesmittel bereits wertangepasst beschlossen.

 

Mit der Bahn zu den Klimazielen

„Gemeinsam investieren wir in den nächsten Jahren 240 Millionen Euro in den Ausbau der Bahn in Tirol. Mit diesem Geld bauen wir Tirol um – in ein klimafreundliches Land mit modernen Bahnhöfen und Mobilitätsdrehscheiben der Zukunft. Mit modernen Fahrradboxen, Sharing-Angeboten und gut ausgestatteten Bahnhöfen. Das sind Investitionen, die dem Klimaschutz nützen und gleichzeitig in den Regionen für eine stabile Wirtschaft und sichere Arbeitsplätze sorgen. So machen wir gemeinsam die klimafreundliche Mobilität zur einfachsten und bequemsten Form unterwegs zu sein“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Der ‚Tiroler Vertrag 2‘ ist für die kommenden Jahre der Bauplan entlang unseres Schienennetzes“, erläutert Mobilitätslandesrätin LHStvin Felipe: „Unser Ziel ist es, den motorisierten Individualverkehr noch weiter zu reduzieren und stärker auf die Zubringerfunktion zu den öffentlichen Verkehrsmitteln zu beschränken. Damit leisten die Pendlerinnen und Pendler einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz in unserem Land. Es ist daher enorm wichtig, dass wir konsequent den Ausbau von Park+Ride sowie von Bike+Ride-Anlagen verfolgen. Die ÖBB ersparen Österreich und den Menschen jährlich rund 4,2 Millionen Tonnen CO2 und es sollen noch mehr werden.“ Die ÖBB und das Land werden dazu mit der jeweiligen Standortgemeinde Planungs- und Realisierungsverträge abschließen. Bei den geplanten Vorhaben in Münster und Mils bei Hall muss zudem noch im Vorfeld die betriebliche Machbarkeit untersucht werden.

Der ÖBB-Vorstandsvorsitzende Andreas Matthä sieht Tirol als Bahn-Vorzeigebundesland. Allein heuer fließen 478 Millionen Euro aus dem Rahmenplan in die Tiroler Bahninfrastruktur. Das sind Investitionen sowohl in zukunftsweisende Großprojekte wie den Brenner Basistunnel als auch in regionale Vorhaben mit konkretem Kundennutzen, die gleichzeitig umgesetzt werden. Und der Ausbau geht weiter, betont Andreas Matthä: „Tirol ist ein begeistertes Bahnland! Es freut mich besonders, dass wir heute den ‚Tiroler Vertrag 2‘ unterschreiben und den Schwung der Ausbauoffensive weiter vorantreiben. Wir werden 18 Bahnhöfe zu modernen, barrierefreien Mobilitätsdrehscheiben gestalten und unser kundenfreundliches Angebot für die erste und letzte Meile in unserer Rolle als Gesamtmobilitätsanbieter ausbauen. Davon profitieren nicht nur die Fahrgäste und das Klima – wir setzen auch wichtige Investitionen in den Lebensraum Tirol und in die österreichische Wirtschaft. Immerhin sichert jede Milliarde an Investitionen 15.000 Jobs. Gerade in Zeiten von COVID-19 und hoher Arbeitslosigkeit ist das wichtiger denn je.“

 

Bahnhöfe, P&R-Anlagen, Bahnsteigverlängerungen – Machbarkeitsstudien

Es werden entlang des 460 Kilometer langen, bereits voll elektrifizierten Streckennetzes in Tirol in den nächsten zehn Jahren 1.500 neue Park+Ride Platze (aktuell rund 5.500) sowie 1.600 Bike+Ride Plätze (aktuell 4.000 Plätze) für die KundInnen neu geschaffen. „Dies ist wichtig, um durchgängige Mobilitätsketten zu ermöglichen“, betonen LH Platter und LHStvin Felipe, „so werden an insgesamt 22 Stationen Maßnahmen zur Modernisierung der Vorplätze, der Bushaltestellen und Erweiterung der Park+Ride Plätze sowie Bike+Ride Plätze umgesetzt.“ Zudem sollen an den Bahnhöfen bzw. Haltestellen Kufstein, Fritzens-Wattens, Landeck-Zams, Imst-Pitztal und Schwaz neue Parkdecks errichtet werden. An insgesamt 26 Verkehrsstationen werden die Bahnsteige verlängert bzw. angehoben. Dadurch können in Zukunft auch längere Zuggarnituren mit größeren Kapazitäten an den Stationen halten und die BahnkundInnen barrierefrei zusteigen.

Zudem stellt der „Tiroler Vertrag 2“ die Ausarbeitung konkreter Zielsetzungen und Maßnahmenpakete für ein bedarfsgerechtes Mobilitätsangebot der Zukunft in Tirol sicher. Damit soll die Kapazitätssteigerung in Form des abschnittsweisen zweigleisigen Ausbaus auf der Arlbergstrecke, Maßnahmen für einen dichteren Takt zwischen Telfs/Pfaffenhofen und Jenbach bzw. Innsbruck/Brenner, Wörgl/Hochfilzen und Kufstein/Innsbruck erhoben und umgesetzt werden. Zudem wird auf der Machbarkeitsstudie aufbauend, an den Plänen zur Fernpassbahn weitergearbeitet.

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