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Ein Sessellift revolutioniert das Tiroler Nightliner System

Die Freundschaft zweier Verkehrsplaner führt zu einem in Österreich einzigartigen Nightliner-Verkehrsplan. Ab jetzt sind die Nightliner Nordtirols an den Wochenenden so perfekt getaktet, dass sie alle zwei Mal pro Nacht am Hauptbahnhof gleichzeitig zusammenkommen und Minuten später wieder sternförmig in die Nacht hinaus schwirren. Warum das ein Bravourstück ist, lesen sie hier:

Die Köpfe hinter dem innovativen Nightliner-Angebot für Tirol: von links nach rechts: Thomas Angerer, Robert Beltle (beide VVT) und Jan Gumz (IVB) Fotonachweis: IVB/Berger

Die Freundschaft zweier Verkehrsplaner führt zu einem in Österreich einzigartigem Öffi-Nightliner-Verkehrsplan. Monatelang tüftelten Jan Gumz, Planer bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben, und Thomas Angerer vom Verkehrsverbund Tirol an einem ausgeklügelten neuen Nightliner Fahrplan, der am 3. Juli in Kraft tritt.

In der Nacht von Freitag auf Samstag wird der Hauptbahnhof Innsbruck jedes Wochenende zum Treffpunkt aller Nachtschwärmer und Nachtschwärmerinnen: Alle Nacht-S-Bahnen, alle Innsbrucker Nightliner und auch alle regionalen Nachtbuslinien sind ab jetzt so perfekt getaktet, dass sie gemeinsam und zeitgleich um ca. 01:00 Uhr und um ca. 03:00 Uhr nachts am Hauptbahnhof in Innsbruck ankommen und Minuten später wieder sternförmig in die Nacht hinaus schwirren. Das ist einzigartig in Österreich: Sämtliche Kurse und Fahrten der IVB, des VVT (S-Bahnen und Regiobusse) mussten dafür neu getaktet werden. Nirgendwo anders treffen sich alle Nightliner von Stadt und Land zur exakt ein und derselben Uhrzeit an einem Punkt.

Wer kennt es nicht: Gemeinsam ausgehen und alle müssen zu einer unterschiedlichen Zeit das Lokal verlassen, um den letzten Bus, einen Nightliner oder die Nacht-S-Bahn zu erwischen? Das hat nun ein Ende. Ab 3. Juli können Nachtschwärmer und Nachtschwärmerinnen an allen Wochenenden und in den Nächten vor Feiertagen gemeinsam aufbrechen und zum Hauptbahnhof in Innsbruck fahren, um von dort aus sicher in die Nacht und nach Hause zu schwirren.

Bei einem gemeinsamen Nachtski-Ausflug schmiedeten die Freunde Jan Gumz von der IVB und Thomas Angerer vom VVT den Plan, das Nightliner-Konzept der Verbünde im Sinne der Bevölkerung so umzubauen, dass das nach Hause fahren künftig mehr Spaß machen soll. An Bord holten sie auch den VVT Schienen-Experten Robert Beltle, der gemeinsam mit dem Planer Michael Schön, vom ausführenden Verkehrsunternehmen ÖBB, die Nacht-S-Bahnen neu vertaktete. In monatelanger Arbeit wurden 87 Kurse und Fahrten komplett neu geplant und so getaktet, dass sich jeweils um 01:00 Uhr und um 03:00 Uhr nachts alle Verkehre am Bahnhof begegnen können. Besonders relevant: Das neue Konzept bietet auch einen erhöhten Sicherheitsfaktor für Frauen. Zusammen zum Bahnhof fahren, egal wohin man selbst, Freunde oder Freundinnen müssen, schafft ein gutes Gefühl.

In einem Zeitfenster von zehn Minuten verteilen sich alle Linien sternförmig in die Nacht. Kommen manche der Linien bereits um 5 vor an, fahren andere erst wieder um 5 nach ab. Fahrgäste haben künftig mehr Zeit zum Ankommen, Umsteigen und bis zur Abfahrt.

Die nächtliche Novität im österreichischen ÖPNV beinhaltet zudem auch noch weitere Verbesserungen. Die Nacht-S-Bahnen des VVT fahren künftig stündlich um 01:05, um 02:05 und um 03:05 von Innsbruck nach Kufstein und von Innsbruck nach Landeck, und um 04:05 von Innsbruck nach Telfs und Kufstein. An Wochenenden fahren die IVB Nightliner N1, N2, N3 zudem im Halbstundentakt statt stündlich. Die Linie N10 wird erweitert und fährt weiter bis Mieming/Barwies. Der N16 vergrößert ebenfalls sein Einzugsgebiet und fährt künftig von und nach Gries via Ellbögen. Auch die Linie 502N wird ausgedehnt: Fuhr sie bis dato nur an Wochenenden um 00:05 nach Absam, wird sie künftig täglich fahren. Zusätzlich werden alle Anbindungen auch so optimiert, dass sie mit den überregionalen Railjet-Verbindungen der ÖBB harmonisieren und den Umstieg erleichtern.

An ein kniffeliges Strategie-Spiel habe sie die Arbeit am neuen Nightliner-Fahrplan des Landes erinnert, sind sich Gumz, Angerer und Beltle einig. Dass aus ihrer Vision endlich Wirklichkeit wird, freut die Drei besonders. Aus Eigeninitiative und Freundschaft entstanden, zeigt das neue Konzept vor allem eines: Wenn sich zwei zusammentun, dann freut sich der Dritte – in diesem Fall alle Nachtschwärmer und Nachtschwärmerinnen Tirols.

Über die neuen Abfahrtszeiten wird an den Haltestellen, den Apps VVT SmartRide und IVB-Scout sowie unter fahrplan.vvt.at bzw. fahrplan.ivb.at informiert.

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