Stubai-/Wipptal: Viertelstundentakt und bessere Anbindung ab Mai 2026
Für die Bevölkerung des Stubai- und Wipptals wird sich der öffentliche Verkehr ab Mai 2026 durch den Ausbau der Verbindungen enorm verbessern. Ein neues Konzept mit dichtem Takt und bequemen Umsteigemöglichkeiten auf Bus und Bahn schafft beste Voraussetzungen für den Weg in die Arbeit, Ausflüge, zu Sport- und Freizeiteinrichtungen - und macht die Mobilität in der Region insgesamt einfacher, nachhaltiger und attraktiver.
Neu ist dabei der Viertelstundentakt im Stubaital, ein Stundentakt im gesamten Wipptal und die verbesserte Erschließung von Ortschaften, die nicht auf der Hauptroute liegen. Abseits der Hauptachse werden beispielsweise Telfes (im Halbstundentakt) oder die Bergsteigerdörfer Schmirn und Vals (im Zweistundentakt) regelmäßig angeschlossen. Im Wipptal sind alle Busverbindungen an die Zughalte angepasst, das Stubai wird im Viertelstundentakt an die Landeshauptstadt Innsbruck angebunden, was einen großen Mehrwert für die PendlerInnen bringen wird.
Dichterer Takt und bessere Anbindung an die Schiene und Innsbruck
Das neue Angebot gilt für alle sieben Wochentage. Dabei wird der Öffi-Verkehr an den Tagesrandzeiten erweitert: Die Busse fahren von Montag bis Samstag von 6 bis 20 Uhr und am Sonntag von 8 bis 18 Uhr.
Damit gibt es insgesamt ein dichteres Angebot, das verbesserte Verbindungen aus dem Stubai- sowie dem Wipptal und seinen Seitentälern an die Schiene und nach Innsbruck (und retour) sicherstellt. Konkret betreffen die Änderungen die Buslinien 590, 595, 4143, 4144, 4145, 4146 und 580.
Das neue Konzept wurde vom VVT über Monate gemeinsam mit VertreterInnen aus der Region erarbeitet, abgestimmt, ausgeschrieben und tritt am 2. Mai 2026 in Kraft. Es gilt ab dann für die kommenden zehn Jahre.
Mobilitätslandesrat René Zumtobel: „Mit diesem neuen Öffi-Konzept schaffen wir nicht nur dichtere Takte und bessere Anbindungen – wir schaffen vor allem Lebensqualität. Wer gute und verlässliche Verbindungen hat, nutzt sie auch – und davon profitieren alle: die Pendlerinnen und Pendler, die Gemeinden und nicht zuletzt das Klima. Unser Ziel ist es, dass die Menschen im Stubai- und Wipptal, ob Einheimische oder Gäste, spüren: Öffis sind die bequemere und nachhaltigere Wahl. Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken, die durch konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit diese Zeitenwende beim Öffi-Angebot in den verkehrsbelasteten Tälern möglich machen.“
Mehr Öffis für Einheimische, AusflüglerInnen und Gäste
Das Angebot richtet sich an Einheimische im gesamten Einzugsgebiet – und vor allem an PendlerInnen und SchülerInnen. Auch AusflüglerInnen und BesucherInnen aus dem Großraum Innsbruck und TouristInnen finden damit gute Verbindungen in die Täler. Die meisten Ortschaften im Stubai- und Wipptal sind damit bis zum Stubaier Gletscher oder den Bergsteigerdörfern im Wipptal mit den Öffis sehr gut erschlossen.
VVT-Geschäftsführer Alexander Jug: „Das Wipp- und das Stubaital leiden stark unter dem Individualverkehr. Unser neues Öffi-Konzept soll dazu beitragen, die Situation zu entschärfen. Wenn Öffis attraktiv und an die Bedürfnisse der Menschen angepasst sind, werden sie auch genutzt und das Privatauto stehengelassen.“
Drei Beispiele: Mieders, Gschnitz und Steinach
Der Umfang des neuen Verkehrskonzepts lässt sich am besten an konkreten Fällen nachvollziehen:
So profitiert das gesamte Stubaital künftig vom neuem Viertelstundentakt. In Mieders gibt es beispielsweise aktuell jede halbe Stunde einen Bus nach Innsbruck. Ab Mai 2026 werden dort doppelt so viele Verbindungen angeboten.
In Steinach entsteht mit dem neuen Konzept ein echter Mobilitätshub und ein zentraler Öffi-Knotenpunkt für das Wipptal. Hier kann man zum Zug bzw. in einen Bus in ein Seitental umsteigen. Alle Verbindungen sind getaktet und aufeinander abgestimmt.
So dauert beispielsweise die Fahrt von der letzten Haltestelle „Gasthof Feuerstein“ im hintersten Gschnitztal nach Innsbruck 54 Minuten: Dabei geht es mit dem Bus nach Steinach und bei sieben Minuten Umstiegszeit am Bahnhof Steinach mit dem Zug in die Landeshauptstadt. Mit dem Privatauto braucht man für dieselbe Strecke 46 Minuten – allerdings nur bei einer staufreien Autobahn und ohne zusätzliche Zeit für eine Parkplatzsuche einzukalkulieren. Im Vergleich dazu ist dieselbe Fahrt mit den Öffis bequemer und sicherer.
Neues Öffi-Konzept als Antwort auf Fahrgastzuwachs und Belastung durch Autoverkehr
Mit dem deutlichen Ausbau der Öffis möchte man der hohen Verkehrsbelastung und Entwicklungen der letzten Jahre entgegenwirken: Der VVT reagiert auf das gesteigerte Fahrgastaufkommen ins Stubaital vor allem aus Innsbruck. Die auslaufenden Verträge mit Verkehrsunternehmen waren nun eine Chance, das neue Öffi-Konzept anzugehen und umzusetzen.
In Tirol werden Buslinien regelmäßig neu ausgeschrieben, wobei Fahrpläne, Strecken und Ausstattung vertraglich festgelegt sind. Die Vergabe erfolgt nach dem Bestbieterprinzip, wobei der Preis zu sechzig Prozent und die Qualität zu vierzig Prozent zählt. Den Zuschlag für die Verkehre im Stubai- und Wipptal erhielt das Verkehrsunternehmen Breuss mit Sitz in Rankweil.
Schulterschluss zwischen VVT, Gemeinden, Tourismusverbänden und Bergbahnen
Der VVT hat gemeinsam mit regionalen Partnern über ein Jahr daran gearbeitet, ein bestmögliches Öffi-Konzept umzusetzen. Mitverhandelt und zur Finanzierung tragen diese Partner bei: Der TVB Stubaital, der Stubaier Gletscher und die anderen Bergbahnen im Stubaital sowie die Planungsverbände Stubaital und Wipptal. Insgesamt kostet der öffentliche Verkehr in beiden Tälern pro Jahr rund zehn Millionen Euro.
Stimmen der regionalen Partner
Daniel Stern, Planungsverbandsobmann Stubaital: „Das neue Öffi-Konzept bringt eine spürbare Entlastung für das Stubaital und verbessert die Verbindung in Richtung Innsbruck.“
Florian Riedl, Planungsverbandsobmann Wipptal: „Die dichtere Vertaktung in die Seitentäler des Wipptals und ins Stubaital ist die markante Änderung im vorliegenden Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs. Für dieses Angebot nehmen wir in der Region viel Geld in die Hand und es profitiert somit direkt die heimische Bevölkerung in unserer Region Wipptal und Stubaital.“
Zitat Adrian Siller, Obmann TVB Stubaital: „Als Tourismusverband Stubai Tirol ist uns Nachhaltigkeit ein zentrales Anliegen. Unser finanzieller Beitrag stärkt den öffentlichen Verkehr im Tal – ein Gewinn für Gäste, Einheimische und die Zukunft unserer Region.“
Michael Eller, Obmann TVB Wipptal: „Für Einheimische und Gäste ist die durchgehende Anbindung an die Bahn ein klarer Mehrwert und stärkt unsere Region. Ein großer Nutzen für unsere Gäste ist die beste Erreichbarkeit der Seitentäler.“
Reinhard Klier, Vorstandsvorsitzender Wintersport Tirol AG (Stubaier Gletscher): „Mit der besseren Anbindung des Gletschers setzen wir auf eine nachhaltige Erschließung unseres Skigebiets und schaffen moderne Mobilität für die Zukunft.“