VVT und BEG schreiben gemeinsam Regionalverkehr im Werdenfels-Netz neu aus
Erstmals schreiben der Verkehrsverbund Tirol und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) gemeinsam einen Verkehr neu aus. Besondere Neuerungen sind dabei ein durchgehender Stundentakt Innsbruck - Garmisch-Partenkirchen - München, sowie die Schließung von Taktlücken auf der Außerfernbahn zwischen Garmisch-Partenkirchen, Reutte in Tirol und Pfronten-Steinach.
Der Verkehrsverbund Tirol hat das Vergabeverfahren Werdenfels eröffnet. Die europaweit offene Ausschreibung erfolgt gemeinsam mit der Bayerische Eisenbahngesellschaft und umfasst den Regionalverkehr auf den Strecken:
München – Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald – Scharnitz
München – Kochel
Murnau – Oberammergau
Garmisch-Partenkirchen – Reutte in Tirol – Pfronten-Steinach.
Der Verkehrsvertrag startet im Dezember 2027 und läuft bis Dezember 2039. Interessierte Verkehrsunternehmen können ihre Angebote bis September abgeben. Den Zuschlag erteilen VVT und BEG voraussichtlich im Dezember dieses Jahres. Aktuell wird das Liniennetz von DB Regio betrieben. Der Zugverkehr zwischen Scharnitz und Innsbruck ist nicht Teil der Ausschreibung, sondern erfolgt in Kooperation mit dem jeweiligen Betreiber auf diesem Streckenabschnitt (derzeit: Österreichische Bundesbahnen). VVT und BEG fordern im Vergabeverfahren keine Neufahrzeuge, die Bieter können auch barrierefreie Gebrauchtfahrzeuge ab dem Baujahr 2011 anbieten. Allerdings müssen alle Fahrzeuge mit WLAN ausgestattet werden.
Grundangebot: stündlich umsteigefrei von Innsbruck via Mittenwald nach München
Eine wesentliche Verbesserung gibt es auf der Linie S6: Sie verkehrt künftig im Stundentakt umsteigefrei von Innsbruck über Mittenwald bis München. Derzeit wird München von der Werdenfelsbahn alle zwei Stunden bedient, lediglich alle vier Stunden besteht eine Direktverbindung ohne Umstieg in Garmisch-Partenkirchen.
Ab Ende 2027 möchte der VVT gemeinsam mit der BEG auch die Bedienzeiten der Linie S7 (Außerfernbahn) Garmisch-Partenkirchen – Reutte in Tirol – Pfronten-Steinach erweitern, sodass ein stündliches Angebot auch in Tagesrandlage und bis in die Abendstunden entsteht. Es handelt sich um zusätzlich fünf tägliche Zugpaare zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte sowie um zwei tägliche Zugpaare zwischen Reutte und Pfronten-Steinach und einen Schülerzug von Ehrwald nach Reutte. Dadurch wird das Verkehrsangebot auf der Außerfernbahn um ca. 130.000 Zugkilometer pro Jahr auf den österreichischen Streckenabschnitten steigen. Diese Verbesserung hängt jedoch wesentlich von der noch offenen Finanzierung ab.
